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Osteochondrosis (dissecans), Osteochondritis (dissecans), OCD

Es handelt sich um eine Störung im Knochenbau, in der Regel knapp vor Abschluss des Skelettwachstums, sehr selten später, die letztlich zum Absterben von Knorpel- und Knochenarealen führen kann. Zu diesem Zeitpunkt scheint das Stoffwechselgleichgewicht der Wachstumszonen im Knochen besonders labil, und in den Bezirken „unter“ der Knorpel-Knochengrenze finden rege Zellaktivität und –differenzierung statt.  Irritationen der Knorpelbildung mit pathologischen Zellformen führen zu einer fehlerhaften Knorpelverdickung. Die Folgen sind Gewebsspalten, hämodynamische Veränderungen, Einblutungen in das Knorpelgewebe mit Hämatombildung. Daraus resultierende Versorgungsstörungen setzen einerseits die mechanische Belastbarkeit des Gelenkknorpels herab und lassen anderseits Fugenknorpelareale mangelhaft oder gar nicht verknöchern.

Die einsetzenden reparatorischen Vorgänge münden in Abhängigkeit von der  Größe des Defektes entweder in Regeneration oder in Abstoßung mit nachfolgender Abstoßung. Einrisse in die Knorpeloberfläche, Lösung der Verbindung zwischen Knorpel und darunterliegendem Knochen sind  häufige Folgen. Findet vollständige Abtrennung statt, entstehen freie Körper im Gelenk.

 

Gesichert als auslösende Ursachen der OCD gelten die erbliche Grundlage und ein Überangebot an Calcium, Vitamin D, Eiweiß- und allgemeines Spurenelementangebot. 

OCD am Gelenksknorpel  tritt beim Hund besonders an exponierten Stellen mit hoher Druckbelastung auf.

Einmalige stärkere Traumen oder wiederholte Mikrotraumata bewirken am bereits irritierten Knorpelgewebe weitere Schädigung.

Diagnose: Das plötzliche Einsetzen einer Lahmheit ist für die OCD typisch; ebenso die Verschlechterung bei längerer Bewegung.

Die klinisch-orthopädische Untersuchung und die Röntgenuntersuchung sind notwendig, um OCD zu diagnostizieren.

 Therapie: In Abhängigkeit vom klinischen und röntgenologischen Erscheinungsbild:

 

1.         Bewegungseinschränkung, Leinenzwang für 3 bis 6 Wochen,

2.         konservativ mit entzündungshemmenden Medikamenten in Verbindung

             mit Knorpelaufbaustoffen,

3.         komplementär-medizinische Maßnahmen,

4.         chirurgische Entfernung der veränderten Knorpelareale.

 

Die therapeutischen Ansätze 1. + 2. verlaufen immer parallel.

Zur chirurgischen Intervention raten wir, wenn nach 3 bis 6 Wochen dauernder Therapie (1. bis 3.), keine Besserung, oder nach Besserung unter Behandlung, die Lahmheit nach Absetzen wiederum auftritt.

Kontrollen im Abstand von 2 Wochen klinisch und röntgenologisch und/oder bei Auftreten akuter Probleme des Patienten.

 

Spontanheilungen sind möglich und nicht selten.

Sowohl nach konservativer als auch chirurgischer Behandlung ist mit dem Auftreten einer Arthrose im betroffenen Gelenk zu rechnen. Je früher die Erkrankung erkannt und therapiert wird, desto geringer ist der Grad der Arthrose.