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Hüftgelenksdysplasie des Hundes

Die HD ist eine erblich bedingte Gelenkserkrankung im Aufbau des Hüftgelenks, deren Ausprägung in geringem Maße von Umweltfaktoren beeinflusst wird. Neben der fehlerhaften Anlage von Hüftgelenkspfanne, Oberschenkelkopf und den weichen Gelenksanteile kann auch ihre Entwicklung und Ausbildung betroffen sein. HD verläuft fortschreitend und mündet immer in eine mehr oder weniger ausgeprägte Osteoarthrose

 

HD tritt praktisch bei allen normalwüchsigen Hundeassen und deren Mischlingen auf, unabhängig von der Körpergröße, ist aber ebenso bei chondrodystrophen Hunden zu beobachten. Auch bei Katzen – insbesondere Maine Coon und Perser – ist HD häufig.

 

Die fehlerhafte Ausbildung des Hüftgelenks führt zu einer Instabilität des Gelenks, die ihrerseits einerseits die Ausbildung der Pfanne beeinträchtigt und andererseits eine Arthrose bedingt, die mehr oder weniger schmerzhaft ist. Die Schmerzen bewirken eine Schonung des Beines und dadurch eine Abnahme der Muskulatur an Stärke und Kraft. Dies begünstigt wieder die Instabilität.

 

Hunde und Katzen zeigen den Arthroseschmerz hauptsächlich durch Vermeidung oder Veränderung der Bewegung. Nur bei hochgradigen Fällen kann ein Aufjaulen oder Jammern beim Niedersetzen manchmal beobachtet werden.

 

Je nach Ausprägung der Veränderungen im Gelenk und der Arthose sind die Symptome mehr oder weniger stark. Bei HD-B (= Übergangsform) werden normalerweise keinerlei Beschwerden zu erwarten sein. HD-C (= leichte HD) bedeutet eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit für Arthrosebeschwerden im fortgeschrittenen Alter. Bei HD-D (= mittlerer HD) und HD-E (= schwerer HD) können Lahmheiten und Bewegungsstörungen bereits bei jungen Hunden auftreten.

 

Symptome sind:

 

> X-beinige Stellung der Hinterbeine

> Stehen mit etwas gekrümmtem Rücken

> Schwierigkeiten beim Aufstehen und/oder Niedersetzen

> Vermehrte Bewegung der Wirbelsäule, um ein weiteres Vorführen der Hinterbeine zu ermöglichen (= Twist)

> Neigung zu Passgang beim langsamen Gehen

> Vermeidung von schnellem Trab – galoppartiges Hoppeln

> Wegstarten mit Hoppelbewegung

> Lahmheit

> Schmerzen bei der orthopädischen Untersuchung des Hüftgelenks

> verspannter Rücken

> Muskelatrophie am stärker betroffenen Hinterbein

> Zubildung der Rückenmuskulatur

 

Zur Stellung der Diagnose Hüftgelenksdysplasie erfolgte eine eingehende klinisch-orthopädische Untersuchung mit Vorbericht, Beurteilung von Körperhaltung und Gangbild und genauer Untersuchung des gesamten Bewegungsapparates.

Zur weiteren Abklärung ist die Röntgenuntersuchung notwendig. Um die Lockerheit des Gelenks darstellen zu können und um den Hunden unnötige Aufregung und Schmerz zu ersparen, wird diese in Sedierung durchgeführt.

 

Für die Therapie der Hüftgelenksdysplasie gibt es verschiedene Strategien.

 

Bei mäßigen Arthroseschmerzen im höheren Alter sind die Schmerztherapie mittels Medikamenten und Akupunktur sowie eine regelmäßige Bewegungstherapie und das Füttern von Knorpelaufbausubstanzen hilfreich. Übergewicht ist zu vermeiden. Das Bewegungsausmaß sollte den Möglichkeiten des Tieres angepasst werden.

 

Bei Hunden im Alter von 6 – 8 Monaten kann bei einer Kontraktur des Musculus pectineus eine Pektinektomie (= operative Entfernung des Muskels) erwogen werden, um die Stellung des Oberschenkelkopfes in der Pfanne zu verbessern.

 

Ab dem Alter von einem Jahr kann eine künstliche Hüfte eingesetzt werden. Das künstliche Hüftgelenk ist zwar eine kostspielige Methode, gewährt aber bei 80 % aller operierten Hunde eine Lahmheitsfreiheit bis ins hohe Alter.

 

Im selben Alter wird von einigen Chirurgen, die Pfannendachschwenkung durchgeführt. Es handelt sich dabei um einen massiven Eingriff, bei dem das Becken an mehreren Stellen durchsägt und mittels Schwenkplatten fixiert wird.

 

Als Überbrückung aber auch immer wieder als ausreichende Therapie hat sich die Akupunktur mit Goldimplantaten erwiesen. Durch diese Form der „Dauerakupunktur“ wird die Schmerzreaktion gestoppt und die Hunde gewinnen nicht nur mehr Lebensfreude, sondern bewegen sich auch wieder wesentlich besser.